Das Problem

Durch landwirtschaftliche Abflüsse und Abwässer sind aquatische Ökosysteme zunehmend bedroht. Hohe Nährstoffgehalte im Wasser führen zu verstärktem Algenwachstum, das den Sauerstoffgehalt im Wasser reduziert. Dieser Prozess wird als Eutrophierung bezeichnet. Süßwasserkörper werden zunehmend eutrophiert, was einen Rückgang der Lebensräume für Fische, Vögel und Amphibien zur Folge hat. Algenblüten erzeugen einen schlechten Geruch und haben schädliche Auswirkungen auf die Süßwasser-Ökosysteme.

Ways4Water möchte nachhaltige Lösungen zum Schutz und zur Regeneration von Süßwasserökosystemen entwickeln. Unser erstes Produkt werden schwimmende Gärten sein. Schwimmende Gärten sind schwimmende Strukturen, die mit Wasserpflanzen bepflanzt werden. Während die Pflanzen wachsen, nehmen sie überschüssige Nährstoffe aus dem Wasser auf und schaffen dabei Lebensraum für Tiere.

Unsere Lösung

Schwimmende Gärten sind schwimmende Strukturen, die mit Wasserpflanzen bepflanzt sind. Poröse Wachstumsmedien ermöglichen es den Pflanzenwurzeln, in das Wasser einzudringen. Die Pflanzen nehmen während ihres Wachstums Nährstoffe, insbesondere Phosphate und Nitrate, auf. Mikroben, die den Wurzelbereich besiedeln und das synergistische Zusammenspiel zwischen ihnen und den Pflanzenrhizomen, verstärken diesen Effekt noch. Die Nährstoffaufnahme der Pflanzen reduziert den Nährstoffgehalt im Wasser, was Algenblüten verhindert und das Ökosystem ausgleicht.

Im Wasser bieten die schwimmenden Gärten Unterschlupf und Nahrung für Fischpopulationen und über dem Wasser schaffen sie Lebensraum, Nistplätze und Nahrung für Insekten, Kleinsäuger und Vögel. Schwimmende Gärten verschönern die städtischen Wasserwege und schärfen gleichzeitig das Bewusstsein für die Gesundheit der aquatischen Ökosysteme.

Gewinner des ersten Demo Day

Ways4Water ist der Gewinner des ersten, durch StartGlocal veranstalteten, Demo Day. Schaut euch das Interview an und erfahrt mehr über das Projekt, seine Ziele und warum es so wichtig für unser Ökosystem ist.

Unser Prototyp

Wir sind gerade dabei, den ersten Prototyp zu bauen. In den nächsten Schritte werden wir den Rahmen mit porösem Wachstumsmaterial füllen und uns für Pflanzen zu entscheiden. Geplant ist, den ersten Prototyp im Sommer in Betrieb zu nehmen. Nach der Erforschung von Material und Pflanzenarten und der Entwicklung des biomimetischen Antriebsmechanismus wird ein fortgeschrittener Prototyp folgen.

Der schwimmende Garten wird mit Wassersensoren und biomimetischer Antriebsnavigation (Nachahmung der Fischbewegung) ausgestattet. Dies ermöglicht die Überwachung der Wasserqualität und erleichtert die Wartung und Positionierung des Gartens. Die von den Sensoren gesammelten Daten werden verwendet, um zur Forschung und Entwicklung für die Verbesserung von Süßwasserkörpern beizutragen.

Unsere Zielgruppe

Ways4Water spricht den wachsenden Markt der Gewässersanierung an. Der Zustand von Gewässern verschlechtert sich weltweit zunehmend. Wenn schwach fließende und stehende Gewässer "umkippen", ist dieser Zustand nur sehr schwer rückgängig zu machen und kann große finanzielle Verluste verursachen.

Vor allem städtische Gewässer sind durch die Eutrophierung bedroht. Ihr Zustand kann Auswirkungen auf die Wirtschaft und den Tourismus einer Stadt haben. Die Renaturierung von Gewässern hat seit der Verabschiedung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie, die einen guten ökologischen und chemischen Zustand der Gewässer anstrebt, an Bedeutung gewonnen. Nach Angaben des Umweltbundesamtes gibt es in Deutschland mehr als 12.000 Seen.

Unsere Zielgruppen sind alle, die ein Interesse an der Verbesserung der Wasserqualität sowie am Erscheinungsbild von Gewässern haben. Dazu gehören Privatpersonen, die einen Teich besitzen, Stadtverwaltungen, Hausbootbesitzer und -vermieter sowie landwirtschaftliche Betriebe, die die Wasserqualität ihres geklärten Abwassers verbessern wollen.

Das Team hinter Ways4Water

Blanca Paschen aus Hamburg

Blanca studierte Biologische Ressourcen und Sustainable Agriculture in Kleve. Auf die Idee mit den schwimmenden Gärten kam sie zusammen mit Barbara Dröppelmann, als sie sich im Rahmen einer Studienarbeit mit Möglichkeiten der Abwasserreinigung von Hausbooten beschäftigte.

Später gründete sie im ENSPIRE-Komplex an der HSRW eine Studentengruppe “Spoy-Projekt” zur Verbesserung der Wasserqualität der Spoy.

Erika und Blanca in der Klever Innenstadt

Erika Schmidt aus der USA

Erika studiert derzeit Agribusiness an der Hochschule Rhein-Waal in Kleve. Während ihres Studiums hat sie einen besonderen Fokus auf Unternehmertum, Marketing und ökologische Nachhaltigkeit gelegt. Sie hat einen Bachelor-Abschluss in Bildender Kunst aus ihrem Heimatland, den Vereinigten Staaten.

Angetrieben von ihrem Interesse an urbanen und nachhaltigen Anbaumethoden wie Aquaponik und Permakultur, absolvierte Erika ein zweites Studium in Agribusiness.

Unsere Mentor*innen

Gemeinsam mit Francisco Javier Silva Deco nahm Blanca an der Start-Glocal Academy der Hochschule Rhein-Waal teil und gewann den Wettbewerb. Javier studiert derzeit nachhaltige Landwirtschaft an unserer Hochschule. Während seines Studiums nahm er an einem Projekt zur Bewertung und Lösungsfindung für die Verbesserung des Spoy-Kanals in Kleve teil. Javier unterstützt das Projekt derzeit mit seiner Bachelorarbeit.

Barbara Dröppelmann, ist Landschaftsarchitektin aus Geldern. Barbara entwirft u.a. biologische Kläranlagen und Naturschwimmbäder. Sie verfügt über jahrelange technische und planerische Erfahrung auf diesem Gebiet und hat einen Kundenstamm, der sich für die schwimmenden Gärten interessiert. Sie hat die Idee der schwimmenden Gärten vor einigen Jahren selbst entwickelt und wird als Business Angel das Startup Ways4Water mit ihrer Expertise unterstützen und mitgestalten.

Darüber hinaus unterstützen auch Prof. Dr. William Megill, Professor für Bionik mit Schwerpunkt Sensorik und Robotik und Meeresbiologe, und Prof. Dr. Florian Wichern, Professor für Bodenkunde und Pflanzenernährung, sowie Dipl.-Ing. Rolf Rheinschmidt von der Hochschule Rhein-Waal das Projekt.

Unsere Hochschule bietet die perfekte Grundlage, um nachhaltige Lösungen für Umweltprobleme zu entwickeln. Dank des angewandten und internationalen Ansatzes können sich Studierende mit unterschiedlichem Hintergrund austauschen und gemeinsam an der Entwicklung von Projekten mit nachhaltigen Ergebnissen arbeiten. Unser Team von Ways4Water wird derzeit erweitert, einschließlich neuer Mitglieder mit Marketing- und Ingenieurshintergrund.

– Blanca Paschen