Umwandlung von Schritten in elektrische Energie

In Zeiten der Energiekrise wird es immer wichtiger, das Bewusstsein der Menschen für erneuerbare Energien zu schärfen. Kartik Bhatia, HSRW Student im Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen, hat es sich zur Aufgabe gemacht, der Energiekrise mit einem Verfahren zu begegnen, das erneuerbare Energie erzeugt und für alle sichtbar macht.

Interview mit Kartik Bhatia

Wir haben Kartik im Blue FabLab getroffen, als er an seinem Prototyp arbeitete. Im Interview hat er uns erzählt, wie er auf die Idee gekommen ist und wie er Bachelorarbeit und Start-up verbindet.

Worum geht es bei deinem Start-up?

Bei meinem Start-up geht es um nachhaltige und innovative Methoden der Stromerzeugung mithilfe von Schritten. Ich nutze die Grundgesetze der Strömungsmechanik, um Strom zu erzeugen. Dieses Konzept ist ein sehr guter Weg, um Menschen darüber zu informieren, wie Strom erzeugt werden kann und, dass dies einfach durch Fußtritte möglich ist. Das ist etwas, das den Menschen bewusst sein muss, besonders in Zeiten wie diesen, in denen wir viel über die Energiekrise diskutieren.

Wie bist du auf diese Idee gekommen?

Vor drei Jahren habe ich beim Scrollen auf YouTube ein Unternehmen gesehen, das mit Hilfe von Fußtritten Strom erzeugt. Ich war von der Idee sehr fasziniert. Ich habe es mir genauer angesehen und herausgefunden, wie sie es machen. Es stellte sich heraus, dass dies keine sehr verbreitete Art der Energiegewinnung ist und dass der Sektor offen ist für Innovationen. Das gab mir die Motivation, diese Idee weiterzuverfolgen.

Wie bist du auf die Idee gekommen, deine Bachelorarbeit über das Start-up zu schreiben und wie funktioniert das für dich?

Da Unternehmen, die diese Idee bereits verfolgen, ihre Technologie patentiert haben, wollte ich einen anderen und effizienteren Weg finden, um Energie mit Schritten zu erzeugen. Als ich mich für das Thema meiner Abschlussarbeit entschieden habe, besprach ich die Idee mit Professor Megill, und wir kamen zu dem Entschluss, dass ich das Thema verfolgen sollte. Ich musste mir nur etwas anderes und innovatives einfallen lassen, um mich von den bereits bestehenden Technologien abzusetzen. Ich entschied mich für ein auf der Strömungsmechanik basierendem System, bei dem eine Flüssigkeit bewegt wird und damit Strom erzeugt wird.

Sobald ich einen anderen Weg gefunden habe, um Energie aus Schritten zu gewinnen, wollte ich ein Unternehmen gründen. Meine Bachelorarbeit wird den Grundstein für weitere Entwicklungen in diesem Projekt legen. Es funktioniert bisher alles sehr gut und ich freue mich auf weitere Herausforderungen bei der Einführung dieses Produktes auf dem Markt. Ich würde jedem empfehlen, insofern es möglich ist, die Bachelorarbeit mit dem eigenen Start-up zu verbinden und dabei auch eine Idee zu verfolgen, die direkt in Richtung Nachhaltigkeit und grüne Energieinitiativen geht.

Welche Art von Unterstützung erhältst du?

Ich erhalte sehr wertvolle Unterstützung, zunächst von Hannes, dem Start-up Scout bei StartGlocal.  Die meisten meiner Teile wurden auch mit 3D-Druckern von StartGlocal hergestellt. Von Zeit zu Zeit habe ich Hannes während des Projekts zu verschiedenen Dingen befragt, zu bestimmten technischen Aspekten, um Treffen mit jemandem zu vereinbaren, oder einfach im Rahmen eines normalen Coachings. Das war sehr hilfreich für mich.

Wo stehst du gerade und was sind die nächsten Schritte?

Im Moment baue ich einen Prototyp, der als Konzeptnachweis dienen wird. Mein nächster Schritt ist in ein funktionierendes Modell zu investieren, welches besser aussieht und effizienter arbeitet. Zur Zeit habe ich nur begrenzte Ressourcen für meine Arbeit zur Verfügung, doch möchte ich bald mehr Geld und Zeit investieren. Außerdem  wurde ein Treffen mit dem potenziellen Investor und StartGlocal Mentor vereinbart, und ich möchte mich für ein Stipendium bewerben. Das EXIST-Stipendium ist etwas, das mich wirklich fasziniert. Nach Abschluss der Bachelorarbeit würde ich gerne ein Unternehmen gründen, um mein Produkt weiterzuentwickeln, auf den Markt zu bringen und an Kunden zu verkaufen, z. B. an Regierungen für öffentliche Bereiche wie Flughäfen, Bahnhöfe und hochfrequentierte Straßen, aber auch an private Eigentümer von Einkaufszentren und Geschäften.

Vielen Dank für die Einblicke, Kartik. StartGlocal wünscht dir alles Gute und wir freuen uns darauf, das Produkt hoffentlich bald auf dem Markt zu sehen.


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